Broad Consent
Innovationen in der Patientenversorgung und Durchbrüche in der medizinischen Forschung wären ohne die Daten unserer Patientinnen und Patienten sowie Probandinnen und Probanden undenkbar. Das DIZ verarbeitet diesen besonders schutzwürdigen Daten (Art. 9 DSGVO) mit größter Sorgfalt, um das in uns gesetzte Vertrauen zu wahren.
Unter bestimmten gesetzlich geregelten Voraussetzungen ist eine einwilligungsfreie Forschung mit Patientendaten aus der Krankenversorgung zulässig. Die Nutzung dieser Daten unterliegt jedoch oft starken Einschränkungen. Das Potenzial personenbezogener Gesundheitsdaten für zukünftige Forschungsansätze hängt deshalb maßgeblich von der ausdrücklichen Zustimmung der Betroffenen ab, ihre Daten der Forschung zur Verfügung zu stellen. Um die Grundlage für eine bundesweit einheitliche Nutzung der Daten zu schaffen, ist es von entscheidender Bedeutung, wesentliche Aspekte der Patient*inneninformation und der Einwilligungserklärung zu vereinheitlichen. Da zum Zeitpunkt der Einwilligung noch nicht alle medizinischen Fragestellungen bekannt sind, die mit den Daten in Zukunft beantwortet werden sollen, ist es notwendig, den Zweck der Datennutzung innerhalb der medizinischen Forschung und Versorgung weit zu formulieren (»broad consent«). Künftige Forschung soll so nicht unnötig auf bereits heute ersichtliche Fragen eingeschränkt werden.
Alle Standorte der Universitätsmedizin in Deutschland haben im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MII) ein Verfahren entwickelt, das auf der Einwilligung der Patientinnen und Patienten beruht. Im Rahmen dieses Verfahrens werden die Patientinnen und Patienten während ihres Klinikaufenthaltes ausführlich informiert. Anschließend werden sie um ihr Einverständnis zur weiteren Verwendung ihrer klinischen Daten gebeten. Ein zentraler Aspekt dieses Verfahrens ist der Mustertext der MII, auf den sich alle Standorte für das Informationsmaterial und das Einwilligungsformular geeinigt haben. Dieser Mustertext garantiert gleiche Optionen für alle Patientinnen und Patienten und ermöglicht eine konsistente Weiterverwendung der Daten an allen Standorten und innerhalb aller Konsortien.